Rechtsanwalt Jochen Resch zum Thema: Offizin AG – Mit fremden Federn geschmückt?, und vor dem Scheitern?

Erst 2014 ist die Offizin AG nach Berlin gezogen. Das war verbunden mit der Bestellung eines neuen Vorstandes, nämlich Bernd Helmke und Susanne von Maske, die uns zusammen mit den Mitgliedern des damaligen Aufsichtsrates vertrauenswürdig anlächelten. Das Geschäftskonzept der Offizin wird in dem damaligen Prospekt als „flexibel und schnell“ dargestellt. „Im Einkauf liegt der Gewinn“, so heißt es. Fotos von Immobilien und notarielle Urkunden sind zum Beweis abgebildet. Die haben aber mit der Offizin AG nichts zu tun! So Rechtsanwalt Jochen Resch in einem Beitrag.
Das Erfolgsgeheimnis der Offizin AG

Über ein gut ausgebautes Netzwerk will die Offizin AG schneller und unbürokratischer Immobilien an- und verkaufen. Mit der Offizin Handelsrendite 1 will man sich von den Finanzierungsentscheidungen der Banken unabhängig machen, indem man von Anlegern Darlehen erhält. Es folgen dann Beispiele „von Transaktionen des Managements und der Kooperationspartner der Offizin Immobilienverwaltung AG“.

Offizin AG hat diese Geschäfte nicht durchgeführt

Die mit schönen Bildern und notariellen Urkunden dokumentierten Geschäfte betragen angeblich 19 Millionen Euro. Allein sie haben mit der Offizin AG schlichtweg nichts zu tun. Die Offizin AG schmückt sich mit fremden Federn. Wohl keines der Geschäfte ist von ihr durchgeführt worden. Die Offizin mit dem heutigen Konzept gibt es erst seit 2014. Die Urkunden und Fotos sind alle älter. Die Offizin AG hat eben auch keine Erfolgsgeschichte seit 1872, wie sie den Anlegern bis heute vorgaukelt.

Offizin AG: Wem gehören die im Prospekt genannten Immobilien?

Es darf in Zweifel gezogen werden, ob eines der im Prospekt genannten Objekte tatsächlich losgelöst von der Offizin AG dem Offizin Management zugerechnet werden kann. Der Initiator einiger Objekte in dem Offizin AG Prospekt ist identifizierbar. Er gehört nicht zum Offizin Management. Inwieweit dieser stadtbekannte und umstrittene Bauträger zu den Kooperationspartnern der Offizin AG gehört oder auch nur gehören möchte, sei dahingestellt.

Was also an der Offizin AG ist wirklich echt?

Es gibt seit dem Gründungsjahr 1872 keine kontinuierliche Erfolgsgeschichte auf dem Immobilienmarkt. Auch die im Prospekt als Leistungsnachweis herausgestellten Projekte sind der Offizin AG nicht zuzurechnen. Wie kann hier Vertrauen entstehen? Würden Anleger wirklich ihr Geld einem Unternehmen anvertraut haben, wenn sie diese Fakten gekannt hätten?

Fliegender Wechsel im Offizin AG Vorstand

Wohl kaum ein Unternehmen hat in diesen zwei Berliner Jahren so viele Vorstandsmitglieder wie die Offizin AG verschlissen. Bis vor Kurzem waren Mehmet Dertop und Esat Turan Vorstandsmitglieder der Offizin Immobilienverwaltung Aktiengesellschaft. Derzeit ist es nur noch Esat Turan, der auch gleich den Sitz des „altehrwürdigen“ Unternehmens von dem Immobilien-Hot-Spot Berlin, wo ja die großen Geschäfte laufen sollten, ins eher idyllische Bad Idstein verlegt hat. Die Offizin-Projekte in Gifhorn und Lautertal sind wohl gescheitert. Langsam könnte auch dem alten Offizin-Management mulmig werden, das mit Gesicht und Namen im Prospekt für das Projekt Offizin geworben hat.

Rechtsanwalt Jochen Resch